Manche Kriminalfälle lassen sich mit Analyse und dem Zufall lösen, der sich durch harte Arbeit ergibt. Die großen Fälle aber, die die wir selbst sind, heilen nur durch Hingabe an das Unbegreifliche. Und man braucht viel Hilfe dafür, die man auch bekommt. Das ist das Gute daran.
Der Mausefall hat sich nur dann weitergeschrieben, wenn ich mich innerlich bewegen oder sogar verwandeln konnte oder bewegen und verwandeln lassen konnte. So hat die Geschichte, obwohl sie der kleinen Form huldigt, doch ihre Zeit gebraucht. Allerdings auch nicht länger.
Ich bin dabei der Spur der unbedingten Stimmigkeit gefolgt und so hat sich auch das eine in das andere gefügt. Das ist ebenso Arbeit wie Gnade. Und ich bin dankbar, dass eine Geschichte entstanden ist, die so viele Dimensionen umfassen kann und dabei einen Sinn ergibt; wie ich hoffe, nicht nur für mich, auch wenn andere Menschen einen anderen Sinn darin finden werden. Das ist das Leben und auch das ist gut so.
Dankbar bin ich auch den vielen Menschen, die etwas in mir in Bewegung gesetzt, in Schwingung versetzt haben – auch wenn das manchmal weh getan hat. Wenn der Mausefall eine Moral hat, dann diese: Es ist immer besser, lebendig zu sein. Und dass das etwas Großes ist und einem oder einer schon mal so viel Angst machen kann, dass mensch sich tot stellt. Aber in irgendeiner Form geht es immer weiter. Ist das nicht schrecklich? Ist das nicht wunderbar?
aus dem Nachwort
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