(Un)Schuld

Bei Allem, was wir nicht aus Liebe tun, entsteht in uns ein Gefühl, dass uns nun jemand etwas schuldet.

Der Partner, die Familie, die Freunde, der Arbeitgeber, der Staat, die Gesellschaft oder Gott stehen nun in unserer Schuld und wir entwickeln einen Vorwurf, wenn diese Schuld unserer Ansicht nach nicht beglichen wird.

 

Gleichzeitig tun wir etwas, das wir nicht aus Liebe tun, also das wir im Grunde unseres Herzens nicht tun wollen, vor allem deshalb, um eine „gefühlte Schuld“ zu begleichen.

Um uns unser Leben zu verdienen, oder etwas zu bekommen, das wir brauchen und das uns nur gegeben wird, wenn wir entgegen unserer Liebe handeln.

 

So machen wir uns zu Sklaven und versuchen die anderen zu versklaven. Wir treiben Ablasshandel und glauben, es gäbe keinen anderen Weg.

Die Erleichterung, die wir uns aus einem Handeln in diesem Geiste erhoffen, stellt sich nie ein, jedenfalls nicht auf Dauer. Es ist ein Leben in Mangel, ein Leben, das den Mangel hervorbringt, aufrecht erhält und verstärkt. Die Schuldknechtschaft lässt sich durch Fronarbeit nicht beenden.

 

Durch liebloses Handeln verkleinern wir uns und andere, werden zu Krämern und Kleingläubigen. Und wir fühlen uns im Recht.

Aber wir sind es nicht.

Wir sind vom rechten Pfad abgekommen.

 

Die Umkehr geschieht, wenn wir wieder zu glauben und zu vertrauen wagen, dass wir aufgerufen sind, alles was wir tun, aus Liebe zu tun. Aus einer Liebe, die nur in der Freiheit gedeiht.

 

Das bedeutet nicht, nur zu tun, was uns Spaß macht, Herausforderungen zu scheuen oder unserer Verantwortung entgehen zu wollen.

Es bedeutet, das Leben als Geschenk zu betrachten, uns selbst als Geschenk zu betrachten und alles, was wir oder andere tun und sind, als Geschenke zu betrachten.

 

Das klingt nach einem hohen Anspruch, weil wir schon so lange auf dem Weg der Schuld sind, aber es ist der natürliche Weg, der gottgegebene Weg. Er fühlt sich holperig an und führt uns in die Begegnung mit allem, was wir beiseite gelegt haben, mit unseren Ängsten, unserem Unglauben, unseren um ihr Leben kämpfenden, verzweifelten inneren Kindern.

 

Aber wir sind dabei begleitet und wir können nicht fehl gehen, nicht auf Dauer. Alle Wege führen zu dir selbst zurück.

 

Komm mit auf die unmögliche Reise!

 

 

 

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